In diesem Beitrag möchte ich ausführlich auf das Thema Fondant eingehen. Alles, was du darüber wissen musst, erfährst du hier.
In der letzten Zeit werde ich immer wieder gefragt, was denn eigentlich Fondant ist. Anscheinend besteht hier mehr Informationsbedarf, als ich dachte. Angesichts dessen habe ich mich dazu entschlossen alles, was ich über Fondant weiß, in diesem Beitrag zusammenzufassen.
Das Wort Fondant kommt aus dem französischen und spricht sich „Forn-dor“ aus.
Woraus wird Fondant gemacht
Fondant wird vor allem aus den Bestandteilen Zucker und Wasser hergestellt. Dazu werden weitere Zutaten wie Saccharose, Glukosesirup und verschiedenen Zuckeralkoholen beigemischt und erhitzt. Die daraus entstehende Masse wird anschließend durchgeknetet und schnell wieder abgekühlt.
Dabei entsteht eine dicke, süße Paste, die dann weiterverarbeitet werden kann. Diese Paste ist das Rohmaterial, welche von den Herstellern mit ihren eigenen Rezepten und Zutaten, Aromen oder Lebensmittelfarbe verfeinert wird. Welche das genau sind, ist allerdings das Geheimnis der jeweiligen Hersteller.
Fondant für spezielles Klima
Es gibt auch tropische Ausführungen des Fondant. Das hat aber nicht mit einem tropischen Geschmack zu tun, sondern eher mit der tropischen Luftfeuchtigkeit. Die Zuckermasse besteht ja vorrangig aus Zucker und bei hoher Luftfeuchtigkeit kondensiert der Zucker und die Masse wird brüchig und rissig.
Um das Austrocknen zu verhindern, wird zusätzlich Palmfett zugesetzt, was als Feuchtigkeitssperre dient. In unseren Breiten ist das sinnvoll, da man die Torten regelmäßig im Kühlschrank aufbewahrt und sich nach dem Herausnehmen die Luftfeuchtigkeit an der Torte kondensiert.
Ein weiterer Vorteil ist beim sogenannten „Tropical-Fondant“ die bessere Geschmeidigkeit. Das wird durch das beigemischte Fett erreicht. Ein hervorragendes Produkt in dieser Klasse ist das „Massa Ticino Tropical“ von Carma. Alternativ kann ich auch das Fondant von Funcakes sehr empfehlen. Das ist in vielen leuchtenden Farben erhältlich und von der Verarbeitung und dem Geschmack ähnlich. Auch ich verwende diese Marke sehr gerne, weil sich die Verarbeitung ausgezeichnet macht und weil der Geschmack schön neutral und nicht zu süß ist.
Wozu wird Fondant verwendet
Am häufigsten wird das Fondant zum Überziehen von Torten verwendet. Hierzu wird das Rollondant sehr dünn ausgerollt, dann über die schon vorbereitete Torte gelegt, angedrückt und glatt gestrichen. Genau dafür gibt es das spezielle Rollfondant. Das ist von der Konsistenz her speziell für das dünne Ausrollen entwickelt worden. Zu diesem Thema schreibe ich weiter unten mehr.
Es gibt aber auch verschiedene andere, spezialisierte Sorten des Fondant. So gibt es Fondant für Tortenfüllungen oder speziell zum Modellieren.
Da Fondant in der Konsistenz ähnlich wie Knete ist, wird diese formbare Zuckermasse auch sehr gerne zur Herstellung von Figuren oder Accessoires wie Blüten, Bordüren auf Torten verwendet.
Es gibt verschiedene Hersteller von Fondant. Um hier nur einige zu nennen: Nordzucker, Berry Callebaut, Deco Fun, Fun Cakes, Carma, Renshaw und viele Noname Produkte. Auch „Satin Ice“ gehört in die Gruppe Fondant.
Welche Sorten oder Typen von Fondant gibt es
Es gibt verschiedene Sorten des Fondant, die für die verschiedensten Anwendungen gedacht sind. Damit lassen sich unterschiedliche Vorhaben einfacher umzusetzen, da die Konsistenz und die Verarbeitungszeit besser passen. Einige Sorten härten sogar aus, um Stabilität zu bekommen.
Rollfondant
Das Rollfondant ist die wohl am weitesten verbreitete Fondant-Art. Wie der Name schon vermuten lässt, ist das Rollfondant speziell für das Ausrollen mit einem Ausrollstab oder Nudelholz geeignet.
Die Eigenschaften des Rollfondant haben den Vorteil, dass es bei sorgfältiger Verarbeitung keine Risse gibt und sich daraus eine sehr dünne Fondant-Decke herstellen lässt. Leider ist das nicht bei allen Herstellern gegeben.
Mein Erfahrungen mit Massa Ticino
Ich habe schon Rollfondant von den verschiedensten Herstellern ausprobiert und finde das Massa Ticino immer noch am besten. Es hat einen schönen neutralen Geschmack, der auch nicht zu süß ist und hat sehr gute Verarbeitungseigenschaften. Das ist natürlich nur meine Meinung.
Mein Erfahrungen mit Funcakes Rollfondant
Derzeit nutze ich häufig Funcakes Rollfondant. Dieser Fondant ist hat ebenfalls einen schönen neutralen Geschmack, der nicht zu süß ist und hat sehr gute Verarbeitungseigenschaften. Den Funcakes gibt es in vielen schönen leuchtenden Farben und ist etwas günstiger.
Modellierfondant
Das Modellierfondant ist vorrangig zum Herstellen von Figuren, Blüten und ähnlichen Accessoires geeignet. So ist Modellierfondant nicht so klebrig, trocknet beim Verarbeiten nicht so schnell aus und härtet vollständig am Ende aus. Dadurch erhalten die modellierte Figuren eine gute Stabilität. In unserem Shop kannst du auch Modellierfondant bestellen.
In meinem Beitrag „Anleitung und Rezept für eine Ninja Turtles Torte“ zeige ich dir, wie du mit Fondant relativ einfach, dekorative Figuren kneten kannst.
Flüssigfondant
Das Flüssigfondant ist im Prinzip nichts anderes als Zuckerguss mit ein paar Zusatzstoffen. Du kannst Flüssigfondant wunderschön für Glasuren und Ähnlichem verwenden. Umgangssprachlich wird dafür allgemein eher der Begriff Zuckerguss oder Glasur benutzt.
Schokoladenfondant
Eine kleine Besonderheit ist das Schokoladenfondant. Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus normalen Rollfondant (ich meine damit die Zuckerpaste) und der Beimischung von Schokolade. In welchen Mischungsverhältnis die Schokolade die Beimischung erfolgt, ist reine Geschmackssache.
Durch die Mischung mit Schokolade bekommst du eine wunderbare knet- und formbare Masse, die auch nicht so süß ist, wie reines Fondant. Du kannst das Schokoladenfondant mit normaler, dunkler Schokolade oder mit weißer Schokolade herstellen.
Marshmallow-Fondant
Das Marshmallow-Rollfondant kommt eher aus dem Amerikanischen. Dabei werden bei der Herstellung Marshmallows aufgelöst und mit Zucker verknetet. Das Ganze ergibt dann eine hervorragende zähe und knetbare Masse, die sich auch gut verarbeiten lässt. Allerdings ist das dann Zucker pur, denn Marshmallows bestehen auch nur aus Zuckerschaum.
Blütenpaste oder auch Gumpaste
Blütenpaste ist von der Konsistenz her wesentlich filigraner. Es handelt sich bei der Blütenpaste zwar ebenfalls um eine Zuckermasse, deren Struktur und Konsistenz aber wesentlich feiner und fester ist. Außerdem lässt sich Blütenpaste schwerer kneten.
Dadurch ist Blütenpaste oder Modellierfondant besser zum Modellieren geeignet. Ein weiterer Vorteil von Blütenpaste ist das schnelle Aushärten, was gerade beim Modellieren notwendig ist. Du solltest also immer nur kleinere Mengen Blütenpaste verarbeiten.
Im Prinzip ist Blütenpaste das gleiche wie Modellierfondant.
Fondant einfärben und Aromen
Wie oben schon erwähnt, gibt es Rollfondant bereits fertig in verschiedenen Farben zu kaufen. Allerdings lässt sich Fondant auch perfekt mit Lebensmittelfarben nach Belieben einfärben. Du musst also nicht unbedingt das Rollfondant in allen Farben kaufen. Anstelle dessen kaufst du nur ausreichend weißes Rollfondant und färbst dir die benötigte Menge einfach selbst mit der gewünschten Farbe ein.
Das geht am besten mit Gel- oder Paste-Farben. Ich verwende dazu gerne die Gel-Farben von Rainbow Dust oder die Pastefarben von Funcakes. Nach der Zugabe der Lebensmittelfarbe musst du das Rollfondant gut durchkneten, bis eine einheitliche Farbe erreicht ist und die Farbe sich gut verteilt hat. Wenn du allerdings eine Farbmaserung benötigst, darfst du das Fondant nur mäßig durchkneten, bis die gewünschte Maserung erreicht ist.
Sollen die Farben sehr genau an eine Farbvorgabe heranreichen, nehme ich auch sehr gerne das Wilton Color Right Performance – Farbmischsystem. Damit kannst du sehr genaue Farbwerte mischen.
Bei hoch konzentrierten Farben solltest du aber immer nur kleine Mengen Lebensmittelfarbe verwenden und dann lieber nachfärben, bis der gewünschte Farbton erreicht ist. So kannst du dich Stück für Stück an die richtige Farbe herantasten.
Weiterhin besteht die Möglichkeit dem Fondant zusätzlich mit Aromen einen besonderen Geschmack wie Vanille oder Zitrone zu verleihen. Dazu musst du nur entsprechende Backaromen zufügen und das Fondant gut durchkneten.
Angefangenes Fondant lagern
Angefangenes Rollfondant kannst du problemlos in einem Gefrierbeutel lagern. Wichtig ist nur, dass der Beutel luftdicht verschlossen wird, damit es nicht austrocknet. So verpackt ist das Fondant über mehrere Wochen haltbar, ohne dass es verdirbt oder austrocknet. Wenn du sichergehen möchtest, lagerst du das Rollfondant am besten im Kühlschrank oder an einem anderen kühlen Ort.
Rollfondant selbst machen
Natürlich kannst du Rollfondant auch selbst herstellen. Das geht auch recht einfach von der Hand. Ob das wirtschaftlich ist, musst du dir selbst beantworten, da es fertiges Rollfondant bereits ab einigen Euro zu kaufen gibt.
Hier stelle ich dir ein Rezept für Marshmallow-Fondant vor. Dieses Rollfondant hat eine ähnliche Konsistenz wie handelsüblicher Rollfondant und kann auch als solches genutzt werden.
Du benötigst dafür nur drei Zutaten:
- 750 g Puderzucker
- 300 g weiße Marshmallows
- 3 EL Wasser
Die Marshmallows in eine Schüssel geben und mit etwas Wasser beträufeln. Die Schüssel stellst du dann bei niedriger Stufe in die Mikrowelle. Immer in 30 Sekunden herausnehmen und wieder gut umrühren. Das machst du so lange, bis sich die Marshmallows zu einer zähflüssigen Masse aufgelöst haben.
Dann den Puderzucker durch ein Sieb zugeben und immer gut durchkneten. Zuletzt gibst du etwas Puderzucker auf deine Arbeitsplatte und knetest das Fondant unter Zugabe von Puderzucker weiter durch, bis es nicht mehr kleben bleibt.
Damit ist das Fondant auch schon fertig und kann entsprechend verarbeitet werden.
Fazit
Ich denke, dass ich dir in diesem Beitrag einige sehr umfangreiche Informationen zum Thema Fondant gegeben. Der Beitrag soll dir vor allem als Zusammenfassung zum Thema Fondant dienen und die meisten Fragen klären.
Wenn dir dieser Beitrag gefallen hat, würde ich mich sehr über einen Kommentar von dir freuen.
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