In diesem Beitrag stelle ich dir meine leckere Gitarren-Monster Torte vor. Und mit Monster Torte meine ich ziemlich groß und schwer. Für den Transport wurde eigens ein stabiles Gestell gebaut. Am besten du schaust dir die Anleitung selber an.
Na, dann fange ich erst einmal mit der Vorgeschichte an. Es ging darum für eine Freundin eine besondere Torte zu backen. Sie wollte ein Torte in Form einer Gitarre für den 60. Geburtstag eines Musikers. Und das möglichst in Originalgröße, über einen Meter lang und fast 15 kg schwer.
Die Schwierigkeit bestand darin, die Torte in Einzelteilen zu backen um Sie im normalen Kühlschrank zu kühlen und als Ganzes zu transportieren. Diese Herausforderung war doch recht schwierig.
Nicht das Backen selber, sondern eher die Größe und der Transport zum Geburtstagskind. Aber diese Problematik hat meine Freundin für mich gelöst, wie ich unten näher zeige.
Die Vorarbeiten
Um diese Torte zu realisieren hat meine Freundin und Ihr Mann eigens für diese Gitarren-Torte eine coole Unterlage entwickelt und gebaut. Diese Unterlage ist aus Holz gefertigt und lässt sich in mehrere Teile zerlegen. Damit ist eine sehr gute Stabilität gegeben, die Einzelteile passen in den Kühlschrank und die Torte lässt sich im Endzustand gut transportieren.
Allerdings kannst du diese Anleitung auch dafür verwenden, um eine Gitarren Torte ein paar Nummern kleiner zu backen.
Die Zutaten und Utensilien
Mal abgesehen von der Unterkonstruktion aus Holz, benötigen wir natürlich die richtigen Zutaten. Hier empfiehlt es sich hochwertige Produkte zu verwenden, da sich diese wesentlich besser verarbeiten lassen (ist zumindest meine Erfahrung). Für diese Monster-Torte, benötigte ich natürlich auch eine große Menge an Zutaten.
- 4kg Biscuit Fertig-Backmischung
- 3kg Weißes Fondant vorzugsweise Tropical
- 4 Packungen Fertig Ganache (ca. 1,3 kg)
- 5 Packungen „Mousse au Chocolat“ (Dr. Oetker)
- 1 Glas Kirschen
- 1 Flasche Rum
- Gelatine
- Speisestärke
- 1x AirBrush Lebensmittelfarbe Glitter Gelb
- 1x AirBrush Lebensmittelfarbe Glitter Schwarz
- 1x Lebensmittelfarbe Silber
Ich habe schon des öfteren Fertig-Backmischungen ausprobiert und bin sehr gut mit der Biscuit-Mischung von FunCakes gefahren. Der Biscuit Boden ist schnell und einfach gemacht und schmeckt total lecker. Preislich nimmt sich das nichts gegenüber den Einzelzutaten, es geht aber schneller. Wenn du deinen Tortenboden lieber selber machen möchtest, zeige ich dir in meiner Anleitung „Tortenboden selber machen“ wie es geht.
Ebenso habe ich dieses mal die Fertig-Ganache von SK ausprobiert. Bei der Größe der Torte musste alles schnell gehen. Du kannst allerdings die Ganache auch selber machen und schon ein paar Tage früher vorbereiten. Wie das geht habe ich ausführlich in meinem Beitrag „Ganache selber machen“ beschrieben.
Weiterhin benötigst du noch einige spezielle Hilfsmittel und verschiedenes Zubehör. Sofern du dir das erst besorgen musst, verlinke ich dir die Materialien, die ich verwende.
- Große eckige PME Tortenbackform 35 x 35cm, 10cm
- Große Wilton Tortensäge
- Airbrush Gerät für Lebensmittelfarbe (meins ist von Dinkydoodle)
- Fondantpresse mit Motivscheiben (meins ist von KitchenCraft)
Die Tortenböden backen
Als erstes kümmern wir uns um die Tortenböden. Diese habe ich einen Abend vorher gebacken, damit Sie ordentlich auskühlen können.
Ich habe 2 Tortenböden benötigt, mit jeweils 2 kg meiner Biscuit-Backmischung. Die Zubereitung ist denkbar einfach. Etwa 2 kg Backmischung in eine große Schüssel geben und zusammen mit 200 ml Wasser und 28 Eier gut verrühren. Ich habe hierfür mein Handrührgerät mit Schneebesen verwendet.
Wenn alles gut verrührt ist, ergibt das Ganze eine schöne geschmeidige, dickflüssige Masse. Diesen dickflüssigen Teig gibst du jetzt gleichmäßig in die große Tortenbackform und streichst ihn bis in die Ecken glatt.
Achtung: Die Tortenbackform musst du vorher gut einfetten, damit der Teig nicht anbackt und du den Tortenboden wesentlich leichter aus der Backform bekommst.
Der Teig kommt anschließend in den auf 150°C vorgeheizten Backofen. Hier muss der Teig jetzt ca. 1 Stunde und 20 Minuten mit Ober/Unterhitze backen. Ich vermeide beim Backen den Umluftbetrieb, weil der Teig so gleichmäßiger hoch kommt.
Ob der Teig richtig durch ist, kannst du mit der Stäbchenprobe testen. Während dessen bereitest du den Teig für den zweiten Tortenboden, genau so wie beim ersten Boden vor.
Wenn der Biscuit Teig fertig ist, kippst du ihn einfach aus der Backform auf eine geeignete Unterlage. Besser ist, wenn du ein Abkühlgitter verwendest. Dann lässt du den Boden über Nacht langsam abkühlen.
Am anderen Morgen, wenn die Tortenböden abgekühlt sind, musst du daraus die einzelnen Scheiben schneiden. Dazu benötigst du am besten eine Tortensäge. Ich habe mir eigens für große Torten eine höhenverstellbare Tortensäge von Wilton mit einem Sägeblatt besorgt.
Damit schneide ich die einzelnen Tortenböden in 4 Ebenen. Die obere Ebene benutze ich nicht weil die Fläche nicht eben ist. Aber die kann man so nebenbei verzehren.
Grundform der Gitarrentorte herstellen
Wie ich bereits erwähnt habe, gibt es eine Unterkonstruktion aus Holz. Passend dazu hat meine Freundin auch eine entsprechende Gitarren Schablone aus Sperrholz angefertigt.
Mit dieser Schablone und einem normalen Küchenmesser konnte ich dann ganz bequem die Grundform der Gitarre aus den Tortenböden schneiden. Hierbei müssen alle 3 Böden genau übereinander liegen.
Am größten wird der Klangkörper der Gitarre. Dafür benötigst du alleine einen Tortenboden. Für den Hals und den Rest der Gitarre verwendest du dann den zweiten Tortenboden. Und so sehen dann alle 3 Teile zusammengelegt aus.
Die Füllung der Torte
Meine Gitarrentorte hat zwei Füllungen bekommen. Für die untere Füllung habe ich „Mousse au Chocolat“ von Dr. Oetker genommen. Die 5 Pakete „Mousse au Chocolat“ werden genau so zubereitet wie es auf der Packung steht. Das werde ich jetzt hier nicht näher beschreiben.
Die „Mousse au Chocolat“ habe ich dann reichlich auf den untersten Tortenboden aufgetragen und gleichmäßig verstrichen. Im Anschluss wurde der zweite Tortenboden aufgelegt.
Die obere Füllung ist eine Kirschfüllung in Eigenkreation. Für die Kirschfüllung benötigst du ein Glas Kirschen, das du bereits einen Abend zuvor in Rum einlegst und über Nacht stehen lässt.
Die eingelegten Kirschen musst du nun abgießen und gut abtropfen lassen. Anschließend habe ich die Kirschen püriert, aber nicht zu stark, da man ja nachher noch die Fruchtstücke in der Füllung haben möchte.
Jetzt nimmst du das Kirschwasser und dickst das mit etwa 12 bis 16 Blatt Gelatine an. Anschließend gibst du die Kirschen dazu und deine Füllung ist fertig.
Im nächsten Schritt musst du nur noch die Kirschmasse gleichmäßig auf die Torte auftragen. Anschließend werden die letzten abschließenden Tortenböden aufgelegt.
Die Dekoration der Torte vorbereiten
Für die Dekoration der Torte habe ich erst einmal die Ganache vorbereitet. Entweder du kaufst fertige Ganache, so wie ich für dieses Projekt, oder du machst die Ganache selber. Wie das geht zeige ich dir in meinem Beitrag „Ganache selber machen“.
Als erstes habe ich alle Einzelteile der Gitarrentorte mit Ganache eingestrichen. Mit der Ganache werden die Unebenheiten ausgeglichen und die ganzen Krümel gebunden. Die Ganache bietet zudem auch den perfekten Untergrund für unsere Fondant-Decke.
Für das großflächige Verstreichen von Ganache empfehle ich dir eine große Streichpalette oder Winkelpalette zu verwenden. Die sind stabiler als ein großes Messer und besser geeignet.
Nachdem alle Einzelteile der Torte fertig mit Ganache eingestrichen und vor allem auch glatt gestrichen sind, kommen die Einzelteile erst einmal wieder in den Kühlschrank, damit die Ganache fest wird. Nach ca. 2 Stunden habe ich dann die Einzelteile der Torte wieder aus dem Kühlschrank genommen und die Holzunterlage richtig zusammengesetzt und von unten verschraubt.
Als letzte Vorbereitung musste ich die Spalten zwischen den Einzelteilen der Torte mit Ganache verstreichen und gut glätten. Damit habe ich den kompletten Unterbau für das Fondant vorbereitet.
Das Fondant aufbringen
Jetzt geht es ans Eingemachte, die Fondantdecke. Die Fondantdecke habe ich aus 3 kg weißem Tropical-Fondant gemacht. Ich verwende immer Tropical Fondant, weil es damit keine Probleme gibt wenn man die Torte im Kühlschrank lagert. Ich kann dir hier das Massa Ticino oder das weiße Fondant von Funcakes empfehlen.
So also ich habe die 3x 1kg Pakete zusammen zu einem Kloß geknetet. Alles erst einmal richtig gut durchkneten und geschmeidig machen.
Jetzt kommt der schwierigste Teil, die 3kg Fondant dünn ausrollen. Dafür brauchst du eine große Fläche. Bei mir ging das auf der Arbeitsplatte der Küche gerade so.
Damit das Fondant nicht auf der Arbeitsplatte anklebt habe ich die Fläche mit etwas Bäckerstärke bestreut. Ich nehme hier immer gerne das Magic Rollout Powder von Funcakes.
Achtung, du wirst hier für das Ausrollen viel Kraft benötigen. Also stell dich schon mal darauf ein und besorg dir eventuell eine Fußbank oder dergleichen, damit du die optimale Arbeitshöhe hast.
Wenn du das Fondant schön glatt ausgerollt hast, musst du vorsichtig unterfassen und es auf die Torte heben. Ich habe das mit der Hilfe einer zweiten Person erledigt. Du kannst auch versuchen, das Fondant erst auf einen großen Rollstab aufzurollen und dann vorsichtig über die Torte abzurollen.
Jetzt gilt es die Seiten und die Decke mit einem Fondantroller schön glatt zu streichen. Die überstehenden Ränder musst du dann nur noch mit einem Fondant-Cutter oder einem scharfen Messer vorsichtig abschneiden.
Im Anschluss nochmal das Fondant schön glatt reiben, so das auch wirklich alle Unebenheiten verschwinden. Das war mein erstes Projekt in der Größe, daher habe ich das Fondant doch nicht so glatt bekommen wie ich das gern gehabt hätte. Aber ich gelobe Besserung.
Farbe mit Airbrush auftragen
Nachdem die Torte soweit fertig ist, geht es an die Farbe. Hier wollte ich zu ersten Mal mit Airbrush arbeiten. Ich kann euch sagen, das es schwerer aussieht als es ist. Und es macht richtig Spass.
Bevor es losgeht musst du den Airbrush Kompressor aufbauen, und ein paar Stücken Pappe mit einer geraden Kannte bereithalten. Außerdem solltest du die sichtbaren Bereiche der Tortenunterlage abdecken, damit diese nicht mit Farbe besprüht werden. Ich habe hier einfach vorsichtig Backpapier unter die Torte geschoben.
So jetzt gehts aber wirklich los. Als erstes musste der gelbe Bereich in der Mitte des Gitarrenkörpers gesprüht werden. Immer Stück für Stück und gleichmäßig aufsprühen. Die gelbe Farbe, sowie das Schwarz ist Glitterfarbe, wodurch die Farbe nach dem Aufsprühen leicht wie Metallic aussieht und etwas heller aussieht.
Nachdem das Gelb fertig ist, muss erst einmal die Sprühpistole gründlich ausgewaschen werden. Dann geht es weiter mit dem Glitter-Schwarz. Damit wird jetzt der Rest des Gitarrenkörpers eingefärbt. Der Hals und das Griffbrett selber wird mit Braun besprüht. Den Bereich darunter, welcher bei einer echten Gitarre nicht da ist, sprühen wir wiederum Schwarz.
Um nur das Griffbrett anzudeuten wird der untere Teil mit Pappe bei sprühen abgedeckt.
Achtung. Für die Verwendung in einer Airbrush Pistole für Lebensmittel, auch nur die entsprechenden Airbrush-Lebensmittelfarben verwenden. Andere Lebensmittelfarben verkleben das Gerät.
Das Schallloch habe ich nur angedeutet. Dazu habe ich einen entsprechend großen Kreisausstecher als Schablone genommen und den Kreis ausgesprüht.
Die Dekoration
Die Dekoration und die Saiten habe ich aus Modellierfondant geformt. Die Wirbel und den Steg habe ich per Hand geknetet und anschließend mit Lebensmittelfarbe in Silber angepinselt.
Die Saiten wurden mit einer Fondant Presse gemacht. Als Muster ist hier ein Aufsatz für sehr dünne Schnüre zum Einsatz gekommen. Auch die Saiten sind aus Modellierfondant . Vorsicht ist nur beim Übertragen der Saiten auf die Torte geboten, da Sie schnell aushärten und damit leicht zerbrechlich sind.
Die einzelnen Bundstege sind nur mit silberner Lebensmittelfarbe aufgemalt und die Stellräder der Wirbel werden seitlich in die Torte gesteckt. Dazu habe ich mit einem Modellierwerkzeug kleine Löcher seitlich in die Torte gedrückt.
Damit bin ich auch schon am Ende meiner Anleitung.
Die fertige Torte
Die Gitarren-Torte in Originalgröße ist sehr gut bei den Gästen angekommen. Die meisten wollten die Torte gar nicht anschneiden. Viel zu schade zum Essen, waren die Aussagen.
Nicht bloß das die Gitarren-Torte cool ausgesehen hat, Sie hat auch noch echt lecker geschmeckt. Nicht so süß und nicht zu cremig.
Wenn dir meine Anleitung gefallen hat, lass doch einfach einen Kommentar da und teile den Beitrag. Ich würde mich darüber sehr freuen.
25. September 2021
sehr schoene torte aber was ist mit canache sahne drin rollfondant nimmt fuechtigkeit auf und schmilst wie lange hat die torte gehaltenkl